Agnes und Albrecht, Herzog Ernst und Beatrix, zu diesen Zwei-klängen gehört beim Festspielverein immer ein dritter. Adel und Volk machen den Schauspieldreiklang erst rund. Das Volk stand am Samstag am Stadtplatz im Mittelpunkt, das kann wankelmütig sein: Erst die Liebe der Agnes feiern, dann dreht sich bei der Geschichte ja das Blatt und man will sie sterben sehen.
Wie Drama geht, zeigten rund 30 Festspiel-Schauspieler an der Dreifaltigkeitsäule mit drei Szenen aus den Aufführungen von 2011 und 2015 vor viel Publikum. Die Szenen erläuterte Florian Schmiegelt, stellvertretender Vereinsvorsitzender, der in das Herzog-Ernst-Kostüm schlüpfte. „Sein Sohn“, Ben Gröschl, fand es super, dass das Volk im Mittelpunkt stand „und ich als Albrecht dieses Mal einen Dreizeiler habe“.
Besonders schön war es für alle, die im Rahmen der Kulturlunchbox der Stadt auftraten, dass sich das Vereinsvolk wieder einmal zu Proben traf. „Wir sind dem Agnes-Bernauer-Verein nach langer Durstrecke, in der keine Aufführungen und kaum ein Vereinsleben möglich waren, dankbar, dass der Verein so zusammenhält“, betonte Oberbürgermeister Markus Pannermayr.
Und Rupert Kohlhäufl verkündete als herzoglicher Ausrufer des Straubinger Volks, was alle hören wollten. Der lautstarke Tenor war: „Höret und merket es euch und freut euch, 2024 gibt es wieder Agnes-Bernauer-Festspiele!“