Vorbereitungen für Agnes-Bernauer-Festspiele 2011 laufen bereits.
Um die Agnes-Rolle bereits sechs Bewerberinnen – Neue Bühne und neuer Text
Straubinger Tagblatt, 23. April 2010
Ein erstes Kribbeln ist schon zu spüren: Die Vorbereitungen für die Agnes-Bernauer-Festspiele von 24. Juni bis 24. Juli 2011 laufen im Hintergrund schon auf Hochtouren. Der Kostümfundus wird gerade in umgestalteten Räumen neu organisiert, Werbematerial ist so gut wie druckreif. Über 100 Vereinsmitglieder haben bereits Interesse an einer Rolle bekundet, sechs aussichtsreiche Agnes-Bewerberinnen gibt es auch schon. Nur Herzöge sind bisher Mangelware. „Gestandene Mannsbilder“, die Ambitionen für den Albrecht haben, sollten sich deshalb fürs Hauptrollen-Casting bis Ende Mai melden, appelliert Vereinsvorsitzender Dr. Hubert Fischer.
Über die vereinsinterne Resonanz ist er glücklich. Es habe sogar ernsthafte Bewerbungen für Kulissenschieber gegeben. „Das war noch nie da“, freut sich Dr. Fischer über so viel Engagement und Identifikation mit dem Festspiel. Selbstverständlich sei so viel Interesse nicht, allemal weil nächstes Jahr Proben und Premiere ausgerechnet in die Pfingstferien fallen und das ist nun mal Haupturlaubssaison. Offenbar steht die Bühne im Schlosshof bei den Festspiel-Fans aber viel höher im Kurs als Mallorca oder Malediven.
Es ist ihm nicht bange, wieder ein rund 200-köpfiges Ensemble auf die Beine zu stellen. „Sechs bis sieben aussichtsreiche” Agnes-Kandidatinnen haben sich beworben. „Nur beim Albrecht bekommen wir zurzeit eine Generationslücke im Verein zu spüren“, bedauert Dr. Fischer, der aber sicher ist, dass 2015 eine Reihe potentieller Herzöge genau im richtigen Alter ist. Der ideale Albrecht-Bewerber ist 20 bis 30 Jahre alt, „ein gestandenes Mannsbild, dem man abnimmt, dass er seinen eigenen Kopf hat“. Bewerbungen sind bis Ende Mai an den Festspielverein zu richten. Für 6. Juni ist das Casting für das Herzogspaar geplant.
Das Casting für die weiteren Sprechrollen ist für Anfang 2011 vorgesehen, so dass die Akteure genug Zeit haben, um bis April ihren Text zu lernen. Die heiße Proben–phase wird Anfang Mai 2011 beginnen.
Es ist Zeit für Neues
Nicht nur neue Akteure machen neugierig auf 2011. Regisseur Johannes Reitmeyer arbeitet gerade an einem komplett neuen Stück, nachdem sein jetziger Text bereits vier mal – 1995 und 1999 unter Regie von Hans Vicari und 2003 und 2007 unter Regie des Autors selbst – erfolgreich auf die Bühne gebracht wurde. „Jetzt ist Zeit für Neues.“ Die Schwerpunkte will und kann Dr. Hubert Fischer noch nicht verraten, weiß aber schon jetzt, dass künftig noch mehr Schauspiel gefordert sein und dem Volk noch mehr aufs Maul geschaut wird. Nagelneu wird auch die Bühne, die der professionelle Bühnenmeister Mathias Bartoszewski schon vor Augen hat. „Es wird gigantisch, wenn wir realisieren können, was uns vorschwebt“, macht der Vereinsvorsitzende Festspiel-Appetit.
Die Adelskostüme wurden 2007 im großen Stil erneuert. Jetzt wird ans Volk gedacht, das künftig individueller ausgestattet sein soll. Fundusleiterin Denise Winklmaier ist mit allen Akteuren froh über den gerade bewältigten Umbau an der Fürstenstraße. Die wertvollen Kleider können jetzt nicht nur optimaler gelagert, sondern auch komfortabler ausgegeben, repariert und gesäubert werden. Ab Ende April können die Kleider nach mehrwöchigen Arbeiten wieder eingeräumt werden.
Sponsoren gefragt
Der Verein hofft auch wieder auf Kostümpatenschaften und er entwickelt gerade findige Ideen für nicht minder gefragte Werbepartner und Sponsoren. Beispielsweise könnten Firmen voraussichtlich Plätze für Vorstellungen kaufen im Paket mit einem begleitenden VIP-Programm im beschaulichen Bernauergarten.
Die Gemeinschaft Bildender Künstler arbeitet derweil an Entwürfen für Plakate und Flyer, die bereits während des Gäubodenvolksfestes unter die Besucher gebracht werden sollen. Der Kartenvorverkaufsbeginn – im Leserservice des Straubinger Tagblatt und im Internet – sei für November angepeilt und es werde mit Sicherheit volkstümliche Eintrittspreise im bisherigen Rahmen geben, versichert Dr. Fischer und verspricht nebenbei mehr Sitzkomfort auf der Tribüne.-mon-