Die letzte Vorstellung des Agnes-Bernauer-Festspielvereins – 23 einschließlich Generalprobe innerhalb der vergangenen vier Wochen – ist am Samstag wie am Schnürchen und mit nur ganz wenigen Regentropfen über die Bühne im Hof des Herzogschlosses gegangen. Mit 1 000 Zuschauern so gut wie ausverkauft. Ein letztes Mal hat Vereinsvorsitzender Karl Weber die rund 200 Akteure auf und hinter der Bühne im Wappensaal eingeschworen auf Liebe, Leben und Sterben der Augsburger Baderstochter. Wie bei Schauspielern üblich, gab es zum Abschluss ein paar Ensemble-Gags, von denen das Publikum nichts mitbekommen hat. Mancher Zinnbecher auf der Bühne war zur Überraschung der Akteure mit Wein statt Wasser gefüllt und hinter den Kulissen soll sogar der erlegte Bär von Herzog Albrechts Jagdausflug quicklebendig gesichtet worden sein. Um 23.45 Uhr spendete das Publikum kräftig Applaus, Spiegelbild für sehr viel positive Resonanz, die das Ensemble die vergangenen Wochen durchweg erfahren hat für die Neuinszenierung von Andreas Wiedermann nach dem Text von Teja Fiedler. Regisseur und Autor waren beim anschließenden Bühnenfest präsent, ebenso wie OB Markus Pannermayr, der seinen Respekt vor der Gemeinschaftsleistung bekundete und ein von der Stadt gesponsertes Fass Karmeliten-Bier anzapfte. Es gab viele Blumen, viele Fotos und Geschenke, viel Erleichterung und ein bisschen Wehmut. Am Sonntag hat das große Aufräumen und Durchschnaufen begonnen. In zwei Wochen sehen sich die meisten wieder – beim Volksfestauszug.
Letzter Vorhang für die Bernauer-Festspiele
