Wenn im Schlosshof Schwerter klirren

Montag, 8. April 2019

Wenn im Schlosshof Schwerter klirren

Batavis Gladii unterweist Festspielvereins-Ensemble in mittelalterlicher Kriegsführung

Momentan krachen nur Holzschwerter aneinander. Aber schon das mit großem Getöse. In absehbarer Zeit werden es welche aus Stahl sein. Bis zum offiziellen Probenstart für die Agnes-Bernauer-Festspiele im Schlosshof am 1. Mai wird eine rund 20-köpfige Gruppe von Akteuren fit sein im mittelalterlichen Schwertkampf – Mann gegen Mann. Darin unterwiesen werden sie von Mitgliedern des Mittelaltervereins „Batavis Gladii“ aus Passau.

Diesmal wird alles anders – außer dass die Agnes am Ende dran glauben muss. So ist nun mal die historische Wahrheit. Die Zuschauer der Agnes-Bernauer-Festspiele 2019 erwartet eine komplett neue Inszenierung, ein druckfrisches neues Stück mit 30 Szenen und sage und schreibe 116 Sprechrollen, ein neues Bühnenbild und.. und.. und… Deshalb gilt heuer die abgedroschene Ausrede nicht, „Agnes-Bernauer-Festspiel? Kenn ich! Hab ich schon einmal gesehen.“

Lektion in mittelalterlichem Schwertkampf

Das neue Stück nimmt das Publikum sofort in der ersten Szene mit ins Getümmel der Schlacht von Alling. Der junge allzu ungestüme Herzog Albrecht hat sich dort in eine missliche Lage manövriert. Beinahe wäre er von den Ingolstädtern gefangen genommen worden, hätte ihn sein Vater Herzog Ernst nicht in letzter Minute rausgehauen. Eine Schlüsselszene, die das spätere spannungsreiche Verhältnis von Ernst und Albrecht erklärt, sagt Claudia Griessl, beim Festspielverein für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, zu den Überlegungen von Autor Teja Fiedler und Regisseur Andreas Wiedermann.

Eben jene Schlachtenszenerie spielen die Akteure des Festspielvereins auf der Bühne nach. Mittelalterliche Kriegsführung, sprich Schwertkampf Mann gegen Mann oder in geballter Phalanx, von Schilden geschützt, trainieren Mitglieder von „Batavis Gladii“ gerade mit ihnen. In der sonntäglichen Stille des Schlosshofs.

Da geht es um Haltung, Standfestigkeit und dass alles nach mehr aussieht als es ist. Die Herausforderung nebenbei für Lehrer wie Schauspieler: Man sollte nicht nur überzeugend das Schwert schwingen. Einige haben dabei auch noch Text. Und beides – Text und Bewegung – ist auch noch aufs Stichwort mit dem Bühnenpartner in Einklang zu bringen. Und mit der Fläche – die neue Bühne reicht auf voller Breite über den Schlosshof bis zur Kapelle. „Den Feinschliff übernimmt dann der Regisseur“, sagen die Schwertkampf-Lehrer mit professioneller Gelassenheit

170 Akteure in 30 Szenen auf der Bühne

Aber schon das, was diesen Sonntag zu sehen war, macht Eindruck. Schließlich geht es Schwerthieb um Schwerthieb weiter im eng gezurrten Terminplan. Ab Mitte April sind Einzelproben mit Hauptdarstellern angesetzt, für 1. Mai der Probenstart für alle Akteure. Dann wird an zwei Abenden pro Woche und jedes Wochenende geprobt. Die Kostüme sind großteils schon ausgegeben. Einige Hauptdarsteller bekommen ein neues Gewand, zum Beispiel Herzog Ernst und Graf Sedlitz.

Einschließlich Statisten stehen heuer 170 Leute auf der Bühne, sagt Regieassistentin Anna Lummer. 30 weitere sorgen hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf. Schon diese Woche werde die Bühne aufgebaut, sagt Claudia Griessl. Am 12../13. Juni werde die Zuschauertribüne installiert, am 14. Juni gibt es eine Beleuchtungsprobe. Am 20. Juni ist Generalprobe und am Tag darauf feiert das Festspiel Premiere. Alles neu bis aufs bittere Ende. Und selbst das wird in anderem Gewand daherkommen. Es gibt wieder einen Henker 2019!

 

 

 

Info

Der Vorverkauf für die Festspiele läuft. Karten gibt es im Leserservice des Straubinger Tagblatts, Tel. 09421/940-6700 und unter www.okticket.de. Es gibt 19 Aufführungen zwischen 21. Juni und 21. Juli, freitags, samstags, sonntags und mittwochs, 20.30 Uhr, im Herzogschloss.

Quelle: Straubinger Tagblatt – Monika Schneider-Stranninger

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